Römisches Kastell in Iža - Kelemantia

 
 

Den Kern und Rückhalt der römischen Armee bildeten die Legionen - Einheiten, die ausschliesslich aus römischen Bürgern zusammengestellt waren. Eine Legion bestand aus rund 5.000 gut bewaffneten und ausgebildeten Fusssoldaten und aus einer Abteilung mit etwa 120 Reitern. Es dienten in ihr jedoch auch verschiedene Spezialisten und Handwerker, z. B. Pioniere, Zimmerleute und Tischler, Ziegelbrenner, Maurer, Töpfer, Waffenschmiede, aber auch Feldscher u. ä., so dass die Anzahl der Soldaten beiläufig aus 5.500-6.000 Mann bestand. Die Soldaten dienten in der Armee für einen festen jährlichen Sold. In der Regel wurden die Legionäre erst nach 25jährigem Militärdienst als Veteranen entlassen.

Die Legionen, die mit einer Nummer und einem Beinamen bezeichnet waren, erbauten ihr Standlager (castrum legionis) nach festen Prinzipien und Vorschriften. Es hatte grösstenteils einen quadratischen oder rechteckigen Grundriss und umfasste eine Fläche von rund 20-25 Hektar. Die Innengliederung des Lagers orientierte sich an den Hauptstrassen, die durch die Tore führten und sich in seiner Mitte kreuzten. Hier standen die bedeutendsten Bauten: das Stabsgebäude (principia - 2) mit einer grossen Halle (basilica), einem Heiligtum und Waffenlager, das Kommandantenhaus (praetorium - 1) des Legaten der Legion, und Häuser der hohen Stabsoffiziere, der Tribune (4-9). In der Nähe befanden sich ein Lazarett (valetudinarium - 3), Werkstätten (fabricae), Magazine (horrea - 10) und manchmal auch Bäder (thermae). Den wesentlichen Teil der bebauten Lagerfläche nahmen jedoch die Kasernen ein, Mannschaftsbaracken für Hundertschaften (centuriae), die in einem regelmässigen Gassensystem entsprechend den einzelnen Abteilungen (cohortes) der Legion angeordnet waren. Die Umwehrung des Lagers bestand aus Spitzgräben, Wällen und Wehrmauern mit Türmen. Die Wehrmauern wie auch die übrigen Bauten wurden ursprünglich aus Holz und Lehm errichtet, und erst später in Stein umgebaut.

Neben den Legionen bestand die römische Armee auch aus Hilfstruppen (auxilia). Es waren dies kleinere Reiter- (ala) oder Fusseinheiten (cohors), evtl. gemischte teilweise berittene Abteilungen von 500 oder 1.000 Mann, die grösstenteils aus Angehörigen der unterworfenen Stämme und Gebiete angeworben wurden, später auch aus Provinzbewohnern, die nach 25jährigem Söldnerdienst in der Regel die römische Staatsbürgerschaft erhielten. Die Namen dieser Einheiten bestanden daher häufig ausser der Nummer auch aus dem Namen des Stammes oder Gebietes, aus welchem ursprünglich ihre Angehörigen rekrutiert wurden, evtl. auch aus weiteren Beinamen, die ihre Grösse oder spezielle Bewaffnung charakterisierten. Manchmal trugen sie den Beinamen auch nach dem Kaiser, der die Einheit aufgestellt hatte. Die Offiziere dieser Einheiten waren römische Bürger, die vom Verwalter der Provinz ernannt wurden. Die Befehlshaber in den Reiterabteilungen (praefectus alae), welche die Elite der Hilfsverbände darstellten, erwählte jedoch der Kaiser selbst aus den Reihen des niederen römischen Adels, des sog. Ritterstandes.

Die Hilfstruppen erbauten ihr Standlager (castellum) nach einem ähnlichen Prinzip und auf die gleiche Weise wie die Legionen. Es waren dies jedoch wesentlich kleinere Festungen. Die Auxiliarkastelle der Fusssoldaten (pedites) nahmen eine Fläche von rund 1,5 ha ein. Die Lager der Reiterei (equites) und der gemischten Abteilungen waren wegen der Unterbringung der Pferde grösser, ihre Fläche erreichte manchmal mehr als 3 ha.

 

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